Steuern für Selbstständige: So behältst Du den Überblick und sparst bares Geld
Steuern für Selbstständige - Wenn Du selbstständig arbeitest, kommst Du am Thema Steuern nicht vorbei. Ob als Freiberuflerin oder Unternehmerin – es gibt viele Pflichten, aber auch Chancen, Steuern zu sparen.
In diesem Artikel zeige ich Dir alles Wichtige rund um Steuern für Selbstständige – verständlich, praxisnah und mit hilfreichen Tipps für Deinen Alltag.
17. April 2025 | 5 Min. Lesezeit | 0 Kommentare
Du bist selbstständig oder planst den Schritt in die Selbstständigkeit? Dann solltest Du Dich möglichst früh mit dem Thema Steuern auseinandersetzen.
Denn anders als bei Angestellten musst Du als Selbstständige*r Deine steuerlichen Pflichten selbst erfüllen – von der Anmeldung beim Finanzamt über die laufende Buchhaltung bis zur Steuererklärung.
Aber keine Sorge: Wenn Du ein paar Dinge beachtest, behältst Du leicht den Überblick über die Steuern für Selbstständige und kannst sogar clever sparen.
Welche Steuern musst Du als Selbstständige*r zahlen?
Welche Steuern auf Dich zukommen, hängt davon ab, ob Du Freiberuflerin oder Gewerbetreibender bist und welche Rechtsform Du wählst.
Hier ein Überblick über die wichtigsten Steuern für Selbstständige:
Einkommensteuer
Jeder Selbstständige muss seine Einkünfte versteuern. Der Steuersatz ist progressiv – je mehr Du verdienst, desto höher fällt der Prozentsatz aus.
Gewerbesteuer
Diese Steuer betrifft nur gewerbliche Unternehmerinnen, nicht aber Freiberuflerinnen. Sie fällt ab einem Gewinn von 24.500 Euro an.
Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer)
Wenn Du nicht unter die Kleinunternehmerregelung fällst, musst Du Umsatzsteuer auf Deine Leistungen aufschlagen und regelmäßig ans Finanzamt abführen.
Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer:
Diese Abgaben hängen von Deiner Einkommensteuer ab und werden zusätzlich berechnet.
Freiberuflich oder gewerblich?
Ein wichtiger Punkt bei den Steuern für Selbstständige ist die Unterscheidung zwischen freiberuflicher und gewerblicher Tätigkeit. Freiberuflerinnen sind unter anderem Ärzte, Anwältinnen, Journalistinnen oder Designerinnen.
Der Vorteil: Sie müssen keine Gewerbesteuer zahlen und können auf eine einfachere Buchführung zurückgreifen.
Als Gewerbetreibender bist Du zur doppelten Buchführung verpflichtet (außer bei kleinen Betrieben) und zahlst zusätzlich zur Einkommensteuer auch Gewerbesteuer.
Achte darauf, dass Du Dich beim Start richtig einordnest – im Zweifel hilft Dir eine Steuerberater*in weiter.
Kleinunternehmerregelung – sinnvoll oder nicht?
Wenn Dein Umsatz im Vorjahr unter 22.000 Euro lag und im laufenden Jahr voraussichtlich 50.000 Euro nicht übersteigt, kannst Du die Kleinunternehmerregelung in Anspruch nehmen.
Das bedeutet: Du musst keine Umsatzsteuer berechnen und keine Umsatzsteuervoranmeldungen abgeben.
Das spart Aufwand, wirkt aber auf Geschäftskund*innen manchmal unprofessionell. Überlege Dir also gut, ob Du die Regelung wirklich nutzen willst oder lieber gleich wie ein „richtiges“ Unternehmen auftrittst.
Welche Steuererklärungen musst Du abgeben?
Als Selbstständige*r musst Du jährlich verschiedene Erklärungen ans Finanzamt übermitteln. Dazu gehören:
. Einkommensteuererklärung
. Umsatzsteuerjahreserklärung
. Gewerbesteuererklärung (bei gewerblicher Tätigkeit)
. EÜR (Einnahmen-Überschuss-Rechnung) oder Bilanz (je nach Gewinnhöhe und Rechtsform)
Wenn Du zur Umsatzsteuervoranmeldung verpflichtet bist, musst Du diese monatlich oder vierteljährlich abgeben.
Tipp: Nutze eine gute Buchhaltungssoftware oder arbeite mit einem Steuerbüro zusammen – das spart Zeit und Nerven.
Steuern sparen mit cleverer Planung
Steuern zahlen ist Pflicht, aber es gibt zahlreiche legale Möglichkeiten, Deine Steuerlast zu senken. Hier ein paar bewährte Tipps:
Betriebsausgaben voll nutzen
Alles, was betrieblich notwendig ist, kannst Du von der Steuer absetzen – etwa Arbeitsmittel, Büromiete, Fachliteratur oder Fahrtkosten.
Homeoffice absetzen
Wenn Du ein separates Arbeitszimmer nutzt, kannst Du anteilig Miete, Strom und andere Kosten geltend machen.
Investitionen richtig timen
Anschaffungen gegen Jahresende können Deine Steuerlast senken, wenn Du sie noch im laufenden Jahr absetzt.
Fahrten dokumentieren
Führst Du ein Fahrtenbuch, kannst Du mit dem tatsächlichen Kilometersatz oft mehr absetzen als mit der Pauschale.
Vorsorgeaufwendungen anrechnen
Beiträge zur Altersvorsorge, Kranken- und Pflegeversicherung wirken steuermindernd – auch für Selbstständige.
Was passiert, wenn Du Deine Steuern nicht rechtzeitig zahlst?
Das Finanzamt kennt bei Versäumnissen wenig Geduld. Wer zu spät zahlt oder abgibt, riskiert:
. Verspätungszuschläge
. Zinsen auf Nachzahlungen
. Schätzungen der Steuerhöhe
. Mahngebühren und im Extremfall Vollstreckungsmaßnahmen
Deshalb ist es wichtig, Fristen im Blick zu behalten und lieber eine Fristverlängerung zu beantragen, wenn es mal knapp wird.
Steuerberater: Ja oder nein?
Nicht jeder braucht gleich einen Steuerberater – aber viele profitieren davon. Wenn Du am Anfang stehst, wenig verdienst und Deine Finanzen überschaubar sind, kannst Du vieles selbst erledigen.
Mit wachsendem Einkommen oder bei komplizierteren Tätigkeiten lohnt sich professionelle Hilfe jedoch fast immer.
Eine guter Steuerberater*in hilft Dir nicht nur beim Ausfüllen der Formulare, sondern auch beim Optimieren Deiner Steuerstrategie.
Fazit: Mit Überblick und Wissen zur Steuererleichterung
Steuern für Selbstständige sind kein Hexenwerk – aber sie verlangen Deine Aufmerksamkeit. Wenn Du Deine Pflichten kennst, frühzeitig planst und Deine Möglichkeiten nutzt, behältst Du nicht nur die Kontrolle, sondern kannst auch bares Geld sparen.
Nimm Dir also Zeit, um Dich einzuarbeiten oder hol Dir Unterstützung. So bleibt Dir mehr Zeit für das, was Du wirklich liebst: Deine selbstständige Tätigkeit.
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