Steuererklärung selbst machen: So gelingt Dir der Überblick als Selbstständige*r
Steuererklärung selbst machen - Die Steuererklärung wirkt oft wie ein Buch mit sieben Siegeln – vor allem für Selbstständige. Doch keine Sorge: Mit dem richtigen Know-how kannst Du Deine Steuererklärung selbst machen.
In diesem Artikel bekommst Du einen praxisnahen Leitfaden, der Dir Schritt für Schritt zeigt, wie Du dabei vorgehst – ohne Stress und unnötige Fehler.
18. April 2025 | 5 Min. Lesezeit | 0 Kommentare
Du hast den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt – Glückwunsch! Doch mit der Freiheit kommt auch die Verantwortung, vor allem in steuerlicher Hinsicht. Die Pflicht zur Abgabe einer Steuererklärung ist für Selbstständige unumgänglich.
Das Gute daran? Du kannst Deine Steuererklärung selbst machen – und sparst Dir damit unter Umständen nicht nur Geld für den Steuerberater, sondern verstehst Dein Business auch besser.
In diesem Leitfaden lernst Du, wie Du als Selbstständige*r systematisch und sicher Deine Steuererklärung vorbereitest, welche Unterlagen Du brauchst, worauf Du achten solltest und wie Du typische Fehler vermeidest.
Warum Du als Selbstständige*r eine Steuererklärung abgeben musst
Sobald Du selbstständig arbeitest – egal ob haupt- oder nebenberuflich – bist Du verpflichtet, dem Finanzamt jährlich Deine Einkünfte zu erklären. Das betrifft Freiberufler*innen ebenso wie Gewerbetreibende.
Die Steuererklärung selbst machen ist dabei nicht nur Pflicht, sondern auch eine große Chance: Du kannst viele Ausgaben steuerlich geltend machen und so Deine Steuerlast reduzieren.
Welche Steuerarten betreffen Dich?
Bevor Du mit der Steuererklärung beginnst, solltest Du wissen, welche Steuern für Dich überhaupt relevant sind:
Einkommensteuer
Auf Deinen Gewinn aus selbstständiger Tätigkeit.
Umsatzsteuer
Falls Du nicht unter die Kleinunternehmerregelung fällst.
Gewerbesteuer
Falls Du gewerblich tätig bist (Freiberufler*innen sind hiervon ausgenommen).
Vorauszahlungen
Das Finanzamt erwartet regelmäßig Abschlagszahlungen auf Deine Steuerschuld.
Diese Unterlagen brauchst Du für Deine Steuererklärung
Wenn Du Deine Steuererklärung selbst machen willst, brauchst Du einen guten Überblick über Deine Finanzen. Diese Unterlagen solltest Du bereithalten:
. Einnahmenüberschussrechnung (EÜR) oder Gewinn- und Verlustrechnung
. Alle Belege über Betriebsausgaben
. Kontoauszüge
. Umsatzsteuervoranmeldungen (falls Du umsatzsteuerpflichtig bist)
. Fahrtenbuch (bei Kfz-Nutzung)
. Angaben zur Kranken- und Rentenversicherung
. Ggf. Nachweise zu Investitionen und Abschreibungen
Je besser Du organisiert bist, desto leichter fällt Dir die Erklärung.
Die wichtigsten Formulare für Deine Steuererklärung
Du kannst Deine Steuererklärung online über das Elster-Portal der Finanzverwaltung einreichen. Dort findest Du die Formulare, die Du als Selbstständige*r brauchst:
1. Einkommensteuererklärung (Hauptformular)
2. Anlage S (für freiberufliche Tätigkeit) oder Anlage G (für Gewerbetreibende)
3. Anlage EÜR (Einnahmenüberschussrechnung)
4. Umsatzsteuererklärung
5. Ggf. Anlage AVEÜR (für das Anlageverzeichnis)
Wenn Du Deine Steuererklärung selbst machen willst, hilft Dir Elster dabei, Schritt für Schritt durch die Formulare zu gehen.
Einnahmenüberschussrechnung (EÜR) – das Herzstück Deiner Erklärung
Die EÜR ist das wichtigste Dokument für Deine steuerliche Gewinnermittlung. Dabei stellst Du alle Betriebseinnahmen und -ausgaben gegenüber. Der Überschuss daraus ist Dein zu versteuernder Gewinn.
Achte darauf, dass Du alle Kosten sauber belegst und korrekt zuordnest.
Zu den gängigen Betriebsausgaben gehören:
Büromaterial
Software & Tools
Reisekosten
Telefon & Internet
Fachliteratur
Fortbildungen
Miete (für Büroräume oder Arbeitszimmer)
Typische Fehler bei der Steuererklärung vermeiden
Wenn Du Deine Steuererklärung selbst machen willst, gibt es einige Stolperfallen, die Du vermeiden solltest:
Falsche Zuordnung von Ausgaben
Achte auf die Trennung zwischen privat und geschäftlich.
Unvollständige Belege
Ohne Nachweis keine Anerkennung.
Fristversäumnis
Gib Deine Erklärung rechtzeitig ab (in der Regel bis zum 31. Juli des Folgejahres).
Nicht genutzte Pauschalen
Nutze z.?B. den Betriebsausgabenpauschbetrag für bestimmte Berufsgruppen.
Lohnt sich Software für die Steuererklärung?
Ja, auf jeden Fall. Wenn Du Deine Steuererklärung selbst machen willst, kann Dir eine Steuersoftware enorm helfen.
Tools wie WISO Steuer, Taxfix oder Smartsteuer bieten geführte Prozesse, verständliche Erklärungen und Plausibilitätsprüfungen – perfekt für Selbstständige, die sich ohne Steuerberater zurechtfinden möchten.
Viele Programme lassen sich direkt mit Elster verknüpfen, was Dir die Abgabe zusätzlich erleichtert.
Steuerberater oder DIY?
Diese Frage musst Du individuell für Dich beantworten. Wenn Dein Business noch klein und übersichtlich ist, kannst Du Deine Steuererklärung selbst machen. Sobald es komplexer wird – z.?B. bei internationaler Tätigkeit, Investitionen oder Gesellschaftsformen – ist professionelle Hilfe oft sinnvoll.
Tipp: Auch wenn Du selbst tätig bist, kann eine gelegentliche Beratung durch einen Steuerberater wertvoll sein – z.?B. zur Kontrolle oder für strategische Fragen.
Fazit: Steuererklärung selbst machen – mit Struktur kein Problem
Am Anfang erscheint die Steuererklärung wie ein bürokratisches Monster. Doch wenn Du Dich gut vorbereitest, Deine Unterlagen im Griff hast und vielleicht ein unterstützendes Tool nutzt, kannst Du Deine Steuererklärung selbst machen – und behältst dabei die volle Kontrolle über Deine Finanzen.
So lernst Du nicht nur Dein Unternehmen besser kennen, sondern sparst auch bares Geld. Nimm Dir die Zeit, Schritt für Schritt – und Du wirst sehen: Es ist einfacher, als es auf den ersten Blick wirkt.
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