Rechtsformen im Überblick – so findest Du die passende Unternehmensform - Unternehmer Aktuell

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Rechtsformen im Überblick – so findest Du die passende Unternehmensform

Rechtsformen im Überblick – Wenn Du ein Unternehmen gründen willst, steht früh eine wichtige Entscheidung an: die Wahl der passenden Rechtsform.
In diesem Artikel bekommst Du einen klaren Überblick über alle gängigen Rechtsformen in Deutschland – samt ihrer Vor- und Nachteile.
Lies weiter und finde heraus, welche Struktur am besten zu Deiner Gründungsidee passt.

18. April 2025 | 5 Min. Lesezeit | 0 Kommentare

Die Wahl der richtigen Rechtsform gehört zu den ersten und wichtigsten Entscheidungen, die Du als Gründer*in treffen musst. Sie bestimmt nicht nur, wie Dein Unternehmen nach außen auftritt, sondern auch, wie Du haftest, welche Steuern Du zahlst und welche formellen Anforderungen auf Dich zukommen.
Dieser Artikel bietet Dir eine praktische Orientierung über alle relevanten Rechtsformen im Überblick, damit Du fundiert entscheiden kannst.

Warum ist die Wahl der Rechtsform so wichtig?


Die Rechtsform beeinflusst viele Bereiche Deines unternehmerischen Alltags:

Haftung


Ob Du mit Deinem Privatvermögen haftest oder nicht

Steuern


Welche Steuerarten und -höhen auf Dich zukommen

Finanzierung


Wie einfach es ist, Kapital aufzunehmen

Formalitäten


Gründungskosten, Bürokratie und Verwaltungsaufwand

Reputation


Wie seriös Dein Unternehmen auf Kunden und Partner wirkt

Du solltest die Rechtsform also mit Bedacht wählen – sie lässt sich später zwar ändern, aber das ist oft mit Aufwand verbunden.

Einzelunternehmen – die beliebteste Form für Soloselbstständige


Wenn Du allein und mit wenig Kapital startest, ist das Einzelunternehmen wahrscheinlich die einfachste Wahl. Du brauchst kein Mindestkapital, die Anmeldung geht schnell und die laufenden Kosten sind gering.

Vorteile


Schnelle und günstige Gründung
Keine Pflicht zur doppelten Buchführung
Volle Kontrolle über alle Entscheidungen

Nachteile


Du haftest mit Deinem gesamten Privatvermögen
Wachstumspotenzial ist begrenzt
Ideal für: Freiberufler*innen, kleine Gewerbetreibende, Nebenerwerb

Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) – einfach gemeinsam gründen


Wenn Du mit einer oder mehreren Personen gemeinsam startest, ist die GbR oft der schnellste Weg. Ihr schließt einfach einen Gesellschaftsvertrag und meldet das Gewerbe an – fertig.

Vorteile


Kaum bürokratischer Aufwand
Kein Mindestkapital erforderlich
Einfache Gewinnverteilung

Nachteile


Alle Gesellschafter haften persönlich und gesamtschuldnerisch
Eingeschränkte Außenwirkung bei größeren Projekten
Ideal für: Startprojekte im kleinen Team, Agenturen, Handwerkskooperationen

GmbH – die Klassiker unter den Kapitalgesellschaften


Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) bietet Dir rechtliche Sicherheit und Seriosität. Du haftest nur mit dem eingebrachten Stammkapital, das bei mindestens 25.000 Euro liegt.

Vorteile


Keine persönliche Haftung
Hohe Akzeptanz bei Banken und Geschäftspartnern
Möglichkeit, sich selbst als Geschäftsführer*in anzustellen

Nachteile


Aufwendigere Gründung über Notar
Höhere laufende Kosten und Buchführungspflicht
Ideal für: Etablierte Geschäftsideen, wachstumsorientierte Unternehmen, Startups mit Kapitalbedarf

UG (haftungsbeschränkt) – die kleine Schwester der GmbH


Die Unternehmergesellschaft (UG) ist eine Sonderform der GmbH mit geringerem Kapitalbedarf – bereits 1 Euro reicht für die Gründung aus. Sie eignet sich für Dich, wenn Du die Vorteile einer GmbH nutzen willst, aber noch kein hohes Eigenkapital hast.

Vorteile


Geringes Startkapital erforderlich
Haftungsbeschränkung wie bei der GmbH
Umwandlung in GmbH später möglich

Nachteile


Pflicht zur Rücklagenbildung
Geringeres Ansehen als die GmbH
Ideal für: Gründer*innen mit begrenztem Budget, die dennoch sicher haften wollen

OHG – für echte Geschäftspartner


Die Offene Handelsgesellschaft (OHG) ist eine Personengesellschaft mit Handelsregistereintrag und doppelter Buchführung. Alle Gesellschafter haften persönlich und sind zur Geschäftsführung berechtigt.

Vorteile


Volle Flexibilität bei der Geschäftsführung
Kein Mindestkapital notwendig
Klare Verhältnisse bei Mitbestimmung

Nachteile


Persönliche Haftung aller Gesellschafter
Komplexere Buchhaltung
Ideal für: Geschäftspartner mit Vertrauen, die gemeinsam wachsen wollen

AG – für große Visionen mit Kapitalbedarf


Die Aktiengesellschaft (AG) ist eine Rechtsform für große Vorhaben mit vielen Beteiligten. Hier kannst Du Anteile über die Börse oder direkt verkaufen.

Vorteile


Gute Möglichkeit zur Kapitalbeschaffung
Trennung von Eigentum und Geschäftsführung
Hohe Reputation

Nachteile


Sehr hohe Gründungs- und Verwaltungskosten
Komplizierte Strukturen
Ideal für: Großprojekte, Investorenmodelle, Börsengang-Pläne

Genossenschaft – gemeinsam wirtschaften


Die eingetragene Genossenschaft (eG) ist für gemeinschaftlich orientierte Projekte gedacht. Mitglieder schließen sich zusammen, um gemeinsam wirtschaftliche, soziale oder kulturelle Ziele zu verfolgen.

Vorteile


Demokratische Strukturen
Förderung der Mitglieder im Mittelpunkt
Geringe Haftung (bei eingetragener Genossenschaft)

Nachteile


Hoher organisatorischer Aufwand
Eingeschränkte Flexibilität
Ideal für: Wohnprojekte, gemeinschaftliche Landwirtschaft, lokale Initiativen

Welche Rechtsform passt zu Dir?


Die richtige Rechtsform hängt davon ab, wie viele Personen beteiligt sind, wie hoch Dein Kapital ist, welche Risiken Du eingehen willst – und wie schnell Du wachsen möchtest. Wenn Du unsicher bist, lohnt sich die Beratung bei einer Gründungsstelle oder einem Steuerberater.

Stelle Dir vor der Entscheidung diese Fragen


Starte ich allein oder im Team?
Bin ich bereit, persönlich zu haften?
Wie viel Kapital kann ich aufbringen?
Will ich langfristig wachsen und Investoren gewinnen?

Fazit: Mit dem richtigen Überblick zur besten Entscheidung


Die Wahl der passenden Unternehmensform ist ein entscheidender Schritt auf Deinem Weg in die Selbstständigkeit.

Mit diesem Artikel hast Du die wichtigsten Rechtsformen im Überblick kennengelernt – samt ihren Vor- und Nachteilen. Nimm Dir die Zeit, Deine Situation genau zu analysieren, und triff eine fundierte Entscheidung. So legst Du den Grundstein für nachhaltigen Erfolg.
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