Wissen ist ein entscheidender Wettbewerbsfaktor und verschwindet schnell, wenn Mitarbeitende das Unternehmen verlassen. Mit Lernplattformen lässt sich wertvolles Know-how im Betrieb sichern, weiterentwickeln und teamübergreifend nutzen.
Erfahre hier, wie Du gezielt Lerntechnologien in Deinem Unternehmen implementierst – praxisnah, effektiv und zukunftsorientiert.
4. Juli 2025 | 5 Min. Lesezeit | 0 Kommentare
Jeder Unternehmer kennt dieses flaue Gefühl im Magen: Ein langjähriger, erfahrener Mitarbeiter kündigt. Neben dem persönlichen Verlust droht ein noch viel größerer Schaden für das Unternehmen, denn mit ihm gehen oft Jahre an unbezahlbarem Wissen – über Kunden, Prozesse und die kleinen Tricks, die den Betrieb am Laufen halten.
Dieser Wissensverlust ist kein unabwendbares Schicksal, sondern ein strategisches Risiko, dem Sie aktiv begegnen können. Es geht darum, das Wissen aus den Köpfen Ihrer Experten zu holen und es zu einem dauerhaften Wert für Ihr gesamtes Unternehmen zu machen.
Die unterschätzte Gefahr: Implizites Wissen und seine Risiken für KMU
In jedem Unternehmen existiert neben dem dokumentierten, expliziten Wissen (in Handbüchern oder Prozessbeschreibungen) ein viel größerer Schatz: das implizite Wissen. Es ist das „Bauchgefühl“ des Vertrieblers, die Effizienz des Lageristen und die Erfahrung der Buchhalterin. Gerade in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) ist dieses personengebundene Wissen oft das Rückgrat des Erfolgs.
Doch es ist auch eine Achillesferse. Scheidet ein Wissensträger aus, hinterlässt er eine Lücke, die neue Mitarbeiter oft monatelang nicht füllen können. Eine zentrale
Online-Lernplattform dient hier als digitaler Wissensspeicher, der dieses wertvolle Know-how für die Zukunft sichert und das Risiko des Brain Drains minimiert.
Von den Köpfen ins System: Eine Lernplattform als Wissensspeicher
Der Schlüssel zur Wissenssicherung liegt darin, einen einfachen Weg zu schaffen, auf dem Experten ihr Know-how teilen können. Eine moderne Lernplattform ist hier weit mehr als nur ein Werkzeug für Compliance-Schulungen; sie ist eine lebendige Wissensdatenbank.
Expertenwissen systematisch erfassen
Statt aufwendiger Dokumentationen können Ihre Fachkräfte ihr Wissen in kleinen, praxisnahen Formaten festhalten.
. Kurze Video-Tutorials: Ein Servicetechniker kann mit dem Smartphone in fünf Minuten zeigen, wie eine wiederkehrende Wartung durchgeführt wird.
. Checklisten und Anleitungen: Eine Projektleiterin kann ihre bewährte Checkliste für den Start eines Kundenprojekts digital hinterlegen und für alle zugänglich machen.
. Audio-Podcasts: Ein Vertriebsprofi kann seine Erfahrungen aus einem wichtigen Kundengespräch als kurzes Audio-Memo für das ganze Team aufzeichnen.
Diese Methoden sind schnell, authentisch und erfordern keinen großen technischen oder didaktischen Aufwand vonseiten der Experten.
Wissen für alle zugänglich machen
Ist das Wissen einmal im System, steht es dem gesamten Unternehmen zur Verfügung – jederzeit und von überall. Ein neuer Mitarbeiter im Vertrieb kann sich so selbstständig die erfolgreichsten Verkaufsargumente seines Vorgängers ansehen. Die Urlaubsvertretung in der Buchhaltung findet schnell die Anleitung für die monatliche Abrechnung. Der neue
Marketing-Experte bekommt einen direkten Überblick über bisherige Maßnahmen.
So schaffen Sie eine „Single Source of Truth“ und reduzieren die Abhängigkeit von einzelnen Personen.
Praktische Schritte zur Implementierung im Unternehmen
Die Einführung einer solchen Wissenskultur muss kein Mammutprojekt sein. Als Unternehmer können Sie mit kleinen, gezielten Schritten beginnen.
1. Fördern Sie eine Kultur des Teilens
Machen Sie deutlich, dass das Teilen von Wissen wertgeschätzt wird. Belohnen Sie Mitarbeiter, die aktiv ihr Know-how einbringen. Es geht darum, Silodenken aufzubrechen und Zusammenarbeit zu fördern.
2. Halten Sie den Prozess einfach
Beginnen Sie mit einem konkreten, schmerzhaften Problem. Welcher Prozess ist am stärksten von einer einzelnen Person abhängig? Dokumentieren Sie diesen als Pilotprojekt. Der Erfolg wird die Motivation für weitere Schritte liefern.
3. Machen Sie Experten zu Mentoren
Rahmen Sie die Aufgabe der Wissensweitergabe nicht als zusätzliche Belastung, sondern als eine Form der Anerkennung und des Mentorings. Sie geben erfahrenen Mitarbeitern die Möglichkeit, ihr Erbe im Unternehmen zu hinterlassen.
Fazit: Wissensmanagement als aktive Wertsicherung
Für Unternehmer ist das im Betrieb gebundene Wissen einer der wertvollsten, aber auch flüchtigsten Vermögenswerte. Die aktive Sicherung dieses Know-hows durch den Einsatz einer Online-Lernplattform ist daher keine reine IT-Investition, sondern eine strategische Maßnahme zur Risikominimierung und Wertsicherung.
Sie machen Ihr Unternehmen resilienter gegenüber Fluktuation, beschleunigen die Einarbeitung neuer Kräfte und schaffen eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung. So stellen Sie sicher, dass wertvolles Wissen auch dann im Unternehmen bleibt, wenn ein Mitarbeiter geht.