gUG gründen – So bringst Du Deine gemeinnützige Idee auf den Weg
gUG gründen – Du möchtest mit Deiner Idee Gutes tun und überlegst, eine gemeinnützige Unternehmergesellschaft zu gründen? Dann ist die gUG genau das Richtige für Dich.
In diesem Artikel zeige ich Dir Schritt für Schritt, wie Du eine gUG gründen kannst und worauf Du achten musst – inklusive rechtlicher Grundlagen, Vorteile und praktischer Tipps.
17. April 2025 | 4 Min. Lesezeit | 0 Kommentare
Du spielst mit dem Gedanken, ein soziales oder gemeinnütziges Projekt ins Leben zu rufen, weißt aber nicht genau, wie Du es rechtlich und organisatorisch umsetzen kannst? Dann solltest Du Dich mit der sogenannten gUG beschäftigen.
Diese Abkürzung steht für „gemeinnützige Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)“ und ist eine attraktive Rechtsform, wenn Du eine Organisation aufbauen möchtest, die zwar unternehmerisch handelt, aber keinen Gewinn für Dich selbst abwerfen soll, sondern einem höheren gesellschaftlichen Zweck dient.
In diesem Artikel erfährst Du, was eine gUG genau ist, wie Du eine gUG gründen kannst und welche Besonderheiten Du beachten solltest, wenn Du diesen Weg gehen willst.
Was ist eine gUG überhaupt?
Die gUG ist eine Sonderform der klassischen UG (haftungsbeschränkt), also der Mini-GmbH. Sie kombiniert die Vorteile einer haftungsbeschränkten Kapitalgesellschaft mit dem Status der Gemeinnützigkeit.
Das bedeutet konkret: Du gründest eine Gesellschaft mit geringerem Startkapital (ab 1 Euro möglich), bist aber gleichzeitig verpflichtet, Deine Gewinne ausschließlich für einen gemeinnützigen, mildtätigen oder kirchlichen Zweck einzusetzen.
Das macht die gUG ideal für Projekte in Bereichen wie Bildung, Umweltschutz, Integration, Kunst und Kultur, soziale Arbeit oder Entwicklungszusammenarbeit.
Welche Vorteile hat es, eine gUG zu gründen?
Wenn Du eine gUG gründen möchtest, profitierst Du von vielen Vorteilen:
Geringes Startkapital
Im Gegensatz zur gGmbH benötigst Du bei der gUG nur ein Mindeststammkapital von einem Euro.
Haftungsbeschränkung
Du haftest nicht mit Deinem Privatvermögen, sondern nur mit dem Gesellschaftsvermögen.
Gemeinnützigkeit
Wenn das Finanzamt Deinen Zweck anerkennt, kannst Du Spendenquittungen ausstellen und steuerliche Vorteile nutzen.
Professioneller Auftritt
Die gUG ist eine juristische Person und wirkt professioneller als z.B. ein Verein.
Zukunftsperspektive
Eine gUG kann später in eine gGmbH umgewandelt werden, wenn das Kapital entsprechend wächst.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: So kannst Du eine gUG gründen
Wenn Du die Entscheidung getroffen hast, eine gUG gründen zu wollen, gehst Du am besten Schritt für Schritt vor:
1. Definiere den gemeinnützigen Zweck
Bevor Du loslegst, musst Du klar formulieren, welchem Zweck Deine gUG dienen soll. Dein Ziel muss in §52 Abgabenordnung (AO) als gemeinnützig aufgeführt sein – z.?B. Förderung von Wissenschaft, Umwelt, Sport, Kunst oder Entwicklungsarbeit.
Formuliere Deinen Zweck so, dass das Finanzamt ihn eindeutig als gemeinnützig anerkennen kann. Du brauchst diese Anerkennung, um Spendenquittungen ausstellen zu dürfen und von Steuervergünstigungen zu profitieren.
2. Satzung und Gesellschaftsvertrag erstellen
Die Satzung ist das Herzstück Deiner gUG. Sie muss alle wichtigen Angaben enthalten – etwa:
. Name und Sitz der gUG
. Gesellschaftszweck (inkl. Gemeinnützigkeit)
. Verwendung der Mittel
. Vermögensbindung bei Auflösung
. Gesellschafter*innen und Geschäftsführung
Lass Deine Satzung am besten vorab vom Finanzamt prüfen, um sicherzugehen, dass sie den Anforderungen entspricht.
3. Notartermin vereinbaren und Gesellschaft gründen
Mit dem unterschriebenen Gesellschaftsvertrag und dem festgelegten Stammkapital kannst Du zum Notar gehen und die gUG offiziell gründen. Die Gründung wird dann im Handelsregister eingetragen.
4. Konto eröffnen und Stammkapital einzahlen
Eröffne ein Geschäftskonto auf den Namen Deiner gUG und zahle das vereinbarte Stammkapital ein. Dies ist Voraussetzung für die Eintragung ins Handelsregister.
5. Gemeinnützigkeit beim Finanzamt beantragen
Parallel zur Eintragung solltest Du beim Finanzamt den Antrag auf Anerkennung der Gemeinnützigkeit stellen. Dazu legst Du die Satzung, einen Tätigkeitsbericht (bzw. eine Tätigkeitsbeschreibung) und weitere Formulare vor.
6. Handelsregistereintrag und Gründungsbestätigung abwarten
Sobald Deine gUG im Handelsregister steht und die Gemeinnützigkeit anerkannt ist, kannst Du offiziell starten. Jetzt darfst Du Rechnungen stellen, Spendenquittungen ausstellen und loslegen.
Was kostet es, eine gUG zu gründen?
Die Kosten für die Gründung einer gUG sind überschaubar. Du solltest mit folgenden Ausgaben rechnen:
. Notarkosten: ca. 100 – 300 €
. Handelsregistereintrag: ca. 150 – 200 €
. Beratungskosten (optional): bei rechtlicher oder steuerlicher Beratung zusätzliche Kosten
. Stammkapital: ab 1 €, realistisch sind aber 300 – 1.000 €, um laufende Kosten zu decken
Was ist bei der Führung einer gUG zu beachten?
Nach der Gründung bist Du verpflichtet, regelmäßig einen Jahresabschluss zu erstellen und die zweckgebundene Verwendung Deiner Mittel nachzuweisen. Die Gemeinnützigkeit wird regelmäßig vom Finanzamt überprüft.
Du solltest außerdem darauf achten, alle Einnahmen und Ausgaben sauber zu dokumentieren und keinen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb aufzubauen, der mit dem gemeinnützigen Zweck unvereinbar ist.
Fazit: gUG gründen – ein einfacher Weg zur sozialen Wirkung
Wenn Du mit Deinem Projekt Gutes bewirken willst und dabei auf eine rechtlich sichere und steuerlich begünstigte Struktur setzen möchtest, ist die gUG eine hervorragende Wahl. Die Gründung ist vergleichsweise einfach, kostengünstig und bietet Dir viele Gestaltungsmöglichkeiten.
Wichtig ist, dass Du Deine Ziele klar definierst, Deine Satzung sauber formulierst und die gesetzlichen Anforderungen kennst. Dann steht Deiner erfolgreichen gUG nichts mehr im Weg. Starte noch heute – Deine Idee verdient eine stabile und wirkungsvolle Plattform.
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