Was ist Ad Hijacking? So schützt Du dich vor dem Affiliate-Betrug - Unternehmer Aktuell

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Was ist Ad Hijacking? So schützt Du dich vor dem Affiliate-Betrug

Ad Hijacking - Du betreibst Online-Marketing und nutzt Affiliate-Programme? Dann solltest Du unbedingt wissen, was sich hinter dem Begriff Ad Hijacking verbirgt.
In diesem Artikel erkläre ich Dir ausführlich, was Ad Hijacking ist, wie es funktioniert, welche Gefahren es birgt – und wie Du Dich effektiv davor schützen kannst.

19. April 2025 | 5 Min. Lesezeit | 0 Kommentare

Wenn Du im Affiliate-Marketing aktiv bist, arbeitest Du hart für jeden Klick, jede Conversion und jede Provision. Doch was wäre, wenn jemand anderes auf deinen Erfolg aufspringt, ohne selbst einen ehrlichen Beitrag zu leisten?
Genau das passiert beim sogenannten Ad Hijacking. Dabei kapert ein unehrlicher Affiliate deine Werbeanzeigen und verdient an deiner Stelle – oder schlimmer noch: Schadet deinem Ruf oder deinen Kampagnen.

Aber was genau steckt hinter dem Begriff Ad Hijacking? Warum ist es gefährlich? Und wie kannst Du verhindern, dass Du Opfer dieser Masche wirst?
In diesem Artikel bekommst Du Antworten auf all diese Fragen – verständlich erklärt und direkt auf deine Praxis als Online-Marketer bezogen.

Was bedeutet Ad Hijacking?


Der Begriff Ad Hijacking lässt sich mit „Werbeanzeigen-Entführung“ übersetzen. Im Online-Marketing-Kontext meint man damit eine betrügerische Methode, bei der Affiliates bezahlte Werbeanzeigen schalten, die exakt so aussehen wie die Original-Anzeigen eines Unternehmens. Dabei geben sie sich oft als offizieller Werbetreibender aus, leiten den Traffic aber über ihren eigenen Affiliate-Link.

Das Ziel: Provisionen kassieren, ohne eigene Leistung oder echten Mehrwert zu liefern.
Besonders perfide: Der eigentliche Werbetreibende zahlt in vielen Fällen trotzdem für den Klick, da die Anzeigen gegeneinander konkurrieren – was die Kosten in die Höhe treibt.

Wie funktioniert Ad Hijacking?


Stell Dir vor, Du hast eine Google Ads-Kampagne für dein Produkt geschaltet. Ein Affiliate erkennt deinen Anzeigentext, kopiert diesen komplett und schaltet eine eigene Anzeige, die exakt so aussieht – mit einem kleinen Unterschied: Der Link führt nicht direkt zu deinem Shop, sondern über seinen Affiliate-Link.

So sieht der Ablauf in der Praxis aus:

Der Hijacker identifiziert eine erfolgreiche Anzeige.


Er scannt Suchmaschinen oder soziale Netzwerke nach Anzeigen von bekannten Marken oder erfolgreichen Affiliates.

Er kopiert Wortlaut und Keywords.


Der Anzeigentext wird fast 1:1 übernommen, um nicht aufzufallen. Keywords werden ebenso verwendet, um dieselben Zielgruppen zu erreichen.

Er ersetzt die Ziel-URL durch seinen Affiliate-Link.


Das führt dazu, dass der Affiliate für jeden Kauf oder Lead eine Provision kassiert – obwohl er keinen eigenen Content erstellt oder Mehrwert bietet.

Die Anzeigen konkurrieren gegeneinander.


Der ursprüngliche Werbetreibende zahlt eventuell höhere CPCs (Cost per Click), da das Bidding durch zusätzliche Anzeigen beeinflusst wird.

Warum ist Ad Hijacking problematisch?


Das Hauptproblem beim Ad Hijacking liegt darin, dass ehrliche Affiliates und Werbetreibende massiv geschädigt werden.
Aber es gibt noch weitere kritische Punkte:

Höhere Werbekosten


Deine Anzeigenkonkurrenz steigt künstlich, was die Preise in die Höhe treibt.

Markenschädigung


Kunden könnten den Hijacker für dein Unternehmen halten – und bei schlechter Erfahrung deinen Ruf infrage stellen.

Verlust von Provisionen


Statt deinen Affiliates zu zahlen, gehen Einnahmen an Betrüger.

Verstoß gegen Plattformrichtlinien


Ad Hijacking ist ein klarer Regelverstoß bei Google Ads, Meta & Co. – Konsequenzen drohen.

Wie erkennst Du Ad Hijacking?


Die größte Herausforderung beim Ad Hijacking liegt darin, es überhaupt zu erkennen. Denn viele Affiliates versuchen, unter dem Radar zu bleiben.
Hier einige Hinweise, auf die Du achten solltest:

. Plötzlicher CPC-Anstieg bei gleichbleibendem Traffic
. Sinkende Conversion-Raten, obwohl Kampagnen stabil laufen
. Unbekannte Anzeigen, die mit deinem Markennamen werben
. Dubiose Quellen in deinen Affiliate-Reports

Tipp: Du kannst gezielt danach suchen, indem Du deinen Markennamen regelmäßig in Suchmaschinen eingibst und prüfst, welche Anzeigen geschaltet sind.

Wie kannst Du Dich vor Ad Hijacking schützen?


Zum Glück gibt es verschiedene Strategien, mit denen Du Ad Hijacking erkennen und verhindern kannst:

1. Brand Bidding in den Affiliate-Richtlinien verbieten


Stelle klar, dass deine Affiliates nicht auf deinen Markennamen bieten dürfen. Verankere das in deinen Partnerbedingungen.

2. Monitoring-Tools einsetzen


Nutze Tools wie AdPolice, BrandVerity oder PPC Protect, um unerlaubte Anzeigen automatisch zu identifizieren.

3. Google Ads Markenüberwachung


Trage deine Marke in Google Ads als „geschützte Marke“ ein. So kannst Du kontrollieren, wer Anzeigen mit deinem Markennamen schaltet.

4. Aktives Affiliate-Management


Prüfe regelmäßig die Performance deiner Affiliates. Auffällige Zahlen oder neue Publisher sollten hinterfragt werden.

5. Fake-Klicks melden


Wenn Du Beweise für Ad Hijacking hast, kannst Du dies direkt bei Google oder dem Affiliate-Netzwerk melden.

Gibt es legales Ad Hijacking?


Einige Affiliates behaupten, dass das Schalten eigener Anzeigen zu Affiliate-Produkten legal sei, solange kein Markenname verwendet wird. Das mag im Graubereich funktionieren – doch sobald fremde Markennamen, Logos oder Texte geklaut werden, handelt es sich eindeutig um einen Regelverstoß.

Aus rechtlicher Sicht kann Ad Hijacking sogar abgemahnt werden – insbesondere bei Markenrechtsverletzungen. Deshalb solltest Du solche Vorfälle nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Fazit: Ad Hijacking frühzeitig erkennen und verhindern


Wenn Du im Affiliate- oder Performance-Marketing unterwegs bist, solltest Du Dich unbedingt mit dem Thema Ad Hijacking beschäftigen. Denn dieser Betrug kostet Dich nicht nur Geld, sondern auch Vertrauen und Sichtbarkeit.

Am besten schützt Du Dich durch klare Affiliate-Regeln, aktives Monitoring und gezielte Markenüberwachung. Je früher Du einen Hijacker entlarvst, desto geringer der Schaden. Und wenn Du smart vorgehst, sorgst Du dafür, dass deine Anzeigen wieder das tun, was sie sollen: echten Mehrwert schaffen – für Dich und deine Kunden.
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